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Ratgeber Tiny House – das sollte man wissen

Tiny House
© ppa - Shutterstock.com

Wer meint, ein Tiny House sei ein besserer Bauwagen, könnte Recht haben. Aber mittlerweile gibt es so viele und wunderschöne Angebote, dass man sich versucht fühlen könnte, in einem solchen Häuschen zu wohnen.

Der Minimalismus als Wurzel des Tiny Houses

Unabhängig davon, welche Vorschriften zur Bauweise eines Minihauses gelten, da es nicht mehr als 50 m² Größe haben darf, heißt es gründlich aussortieren. Tatsächlich sind es auch Minimalisten, die ein solches Häuschen beziehen, weil sie den Überfluss satt haben, in dem man heutzutage allgemein lebt. Räume voller Habseligkeiten müssen also auf das Mindeste reduziert werden, um in einem Tiny House zu wohnen. Deshalb sollte man sich vorher fragen:

  • Kann ich in einem einzigen Raum leben, ist er auch noch so raffiniert aufgeteilt?
  • Kann auf Haushaltsgeräte und Einrichtungsgegenstände verzichtet werden?
  • Möchte man täglich Möbel umbauen, um den Raum flexibel nutzen zu können?

Und außerdem erfordert das Wohnen in einem Tiny House eine gewisse Ordnung, um nicht sofort im Chaos zu versinken. In einer Wohnung kann man Berge von Zeitungen oder Kleidungsstücken unordentlich liegen lassen, in einem Tiny House eher nicht.

Für wen ist ein Tiny House zu empfehlen?

Dennoch sind es nicht nur Einzelpersonen, die in ein Tiny House einziehen, sondern auch Paare und Familien mit Kind und Kegel. Auch dieses Mal ist es wieder ein Trend, der aus Amerika herüberkommt, dort sind jedoch 37 m² oberste Grenze, was die Wohnfläche angeht. Bei uns definiert das Baugesetz noch nicht klar, was es unter dem Begriff Tiny House verstehen möchte. Allgemein werden diese Minihäuser mit bis zu 50 m² genutzt, wer eine mobile Variante nutzen möchte, um den Standort zu wechseln, kann jedoch noch bis zu 15 m² Wohnfläche haben.

Wo kann ein Tiny House aufgestellt werden?

Interessenten für ein Tiny House können nach Grundstücken entsprechender Größe suchen, die als Baugrundstück ausgewiesen sind. Den meisten Menschen schwebt jedoch eher ein Plätzchen im Grünen vor, wo es die nötigen Anschlüsse gibt, aber keine weitere Bebauung in Form von Neubaugebieten.

Tiny House
Der Umzug eines Tiny House ist in der Regel sehr einfach
(© inrainbows – Shutterstock.com)

So ist es auch im Sinne der Länder und Kommunen in Deutschland, denn es ist eher schwierig, mit dem Häuschen ständig den Standort zu wechseln. Da aber auch auf vielen anderen freien Plätzen eine Genehmigung nicht erteilt wird, müssen viele Tiny House Besitzer auf einen Campingplatz ausweichen und dort einen Dauerstellplatz anmieten.

Wer seine Ruhe haben möchte und das Mini-Haus im Grünen aufbauen will, benötigt eine Baugenehmigung. Damit sind gleichzeitig auch die Möglichkeiten eingeschränkt, ein solches Grundstück zu finden. Vielleicht gibt es Besitzer großer Wald- und Wiesengrundstücke, die einen Teil davon abgeben, damit dort das kleine Haus aufgestellt werden kann. Wichtig sind bei allen Standortfragen auch die Fragen nach einem Wasseranschluss und einem Abwasseranschluss. Frischwasseranschlüsse und Kanalisation sind nur dort möglich, wo sie auch bereits verlegt wurden. Tiny Häuser besitzen eine Campingtoilette, die man ordentlich entsorgen muss. Der Wasserverbrauch kann ähnlich wie im Campingmobil über Wasservorratstanks gesichert werden.

Welche Tiny House Formen gibt es?

Wer aus dem bisherigen kommerziellen Leben aussteigen möchte und dafür in ein nach minimalistischen Grundsätzen eingerichtetes und ausgestattetes Tiny House einzieht, hat sich mit dem Thema Minimalismus auseinander gesetzt. Tinys haben meistens einen Raum, der flexibel eingerichtet ist und nach Bedarf umgestaltet wird. So wird aus dem Wohnraum für tagsüber am Abend der Schlafraum. Je nach Größe kann das Mini-Haus eine Empore besitzen, auf der ein Schlafplatz eingerichtet wird. Grundsätzlich muss man sich darauf einstellen, dass es keine festen Räume gibt und man flexibel nach Tageszeit und Anlass umbaut.

Tiny House Inneneinrichtung
Die Inneneinrichtung in einem Tiny House kann oft individuell gestaltet werden
(© inrainbows – Shutterstock.com)

Da es mittlerweile eine Reihe an Anbietern für fertige Tiny Houses gibt, kann man es sich sparen, tatsächlich einen alten Bauwagen umzubauen. Manche Firmen bieten sogar ganz individuelle Lösungen an und andere vermieten zunächst ein solches kleines Häuschen, zum Wohnen auf Probe sozusagen. Handwerklich geschickte Menschen finden Bausätze oder Baukasten-Systeme, mit denen sie ihr persönliches Haus fertigstellen können.

Wer nicht alleine am Waldrand, auf der Wiese eines Bauern oder auf dem Campingplatz im Tiny House wohnen möchte, findet an vielen Stellen mittlerweile auch schon bestehende Siedlungen für die Minihäuser vor. Das erleichtert so manchem die Entscheidung, denn es ist ein Unterschied, ob man unter Gleichgesinnten wohnt oder wie ein Außenseiter in einer normalen Wohnsiedlung.