Wer einen Computer privat oder beruflich benutzt, sollte das Thema Datensicherung nicht links liegen lassen. Immerhin besitzen noch nicht einmal die Hälfte aller deutschen Unternehmen ein sogenanntes Datensicherungskonzept. Damit ist ein Plan gemeint, der sowohl den Zeitpunkt, die Häufigkeit als auch die Vorgehensweise für die Datensicherung beinhaltet. Erst wenn tatsächlich einmal Daten verloren gegangen sind oder noch schlimmer, wenn das System komplett abgestürzt ist und keine Datensicherung vorhanden war, ist der Schaden groß.
Als Unternehmer ist man gem. § 238 HGB dazu verpflichtet, eine ordentliche Buchführung zu haben und die Daten ordnungsgemäß zu archivieren. Das geht natürlich nur, wenn auch regelmäßig ein Backup gemacht wird.
Warum sollte eine Datensicherung vorgenommen werden?
Das Thema an sich sollte vor allem bei Selbstständigen und Unternehmen bekannt sein und auch umgesetzt werden. Im Gegensatz zu einem privat genutzten Computer sind bei Geschäftscomputern existenzielle Daten gespeichert. Auf dem Computer bzw. im System sind nicht nur Arbeitsprogramme gespeichert, sondern auch wichtige Dateien, Zugangsdaten, Kundendaten und vieles mehr. Fällt das System aus irgendeinem Grund aus, fehlen sie und können nur mit sehr viel Aufwand wieder reaktiviert werden.
Es ist auch nicht nur der Computer selbst, der beschädigt werden kann und damit Daten verliert. Ein Stromausfall, ein Kurzschluss, Defekte an der Festplatte etc. können für einen Ausfall sorgen, aber auch durch Unachtsamkeit. Jeder Mensch macht Fehler und niemand ist davor gefeit, versehentlich Daten zu löschen, zu überschreiben oder etwas falsch zu installieren. Entstehen hierdurch Datenverluste, ist der Schaden groß und noch größer, wenn kein Backup vorhanden ist, auf das man dann zurückgreifen kann.
Datensicherung auf Datenträgern
Wer sich nun mit dem Thema Datensicherung auseinandersetzt, findet eine Reihe an Möglichkeiten dafür. Häufig ist vom 3-2-1-Prinzip, also die Gefahr von Datenverlusten stark zu verringern. Wer also 3 Sicherheitskopien hat, 2 Speichermedien und 1 externes Speichermedium kann schon einmal dem Ausfall eines Speichermediums vorbeugen. Für den Fall, dass das Rechenzentrum ausfällt, sollte eine Kopie auf einem externen Speichermedium vorhanden sein. Wenn die Rechner in einem Unternehmen mit einem einzigen Rechenzentrum verknüpft sind und dieses nicht erreichbar ist, gibt es keinen Zugriff auf die Daten. Eine externe Datensicherung über eine externe Festplatte oder USB-Stick wäre eine Möglichkeit. Noch einfacher geht es mit der sogenannten Cloud.
Weil eine CD oder eine Blu-ray aus dem Alltag bekannt sind, werden sie auch gerne zur Datensicherung verwendet. Schließlich hat man lange Zeit Videos oder Musik darauf gespeichert und alles war gut. Die meisten Laptops verfügen mittlerweile gar nicht mehr über ein CD-Laufwerk, da bräuchte man schon ein externes Laufwerk als Alternative. Aber auch Fragen nach der Haltbarkeit des Mediums oder der Kapazität sind wichtig. Bei vollkommen sachgemäßer Lagerung halten die CDs und Blu-ray zwischen 30 und 50 Jahren. Speichergrößen von 25-50 GB sollten ebenfalls beachtet werden. Für die Sicherung von Geschäftscomputern ist es ratsam, die Datensicherung auf mehreren Systemen vorzunehmen.
Bei der externen Festplatte ist man immerhin unabhängig vom Speicherplatz auf dem Computer. Festplatten können eine Speicherkapazität von mittlerweile mehreren Terabyte besitzen und fassen große Volumen an Daten. Aber auch sie haben eine Schwachstelle und das ist die kurze Haltbarkeit von nur rund 5 Jahren. Sie müssen ebenfalls sachgemäß gelagert werden. In der 3-2-1-Lösung sind sie jedoch ein gutes Medium.
Cloud-Lösung
Wird die Datensicherung auf einem physischen Datenträger gespeichert, sollte er wie ein Augapfel gehütet werden. Denn wenn der Stick verloren geht oder defekt ist, nutzt auch die Datensicherung nichts mehr. Diesbezüglich bietet sich die Cloud-Lösung an, die keinen physischen Datenträger notwendig macht. Die Anbieter einer solchen Cloud-Lösung speichern selbstverständlich nicht alleine auf einem Server. Für den Nutzer der Cloud besteht der Vorteil, dass man auf seine Daten nicht nur von einem Endgerät aus zugreifen kann. Die Daten können alternativ auch von einem Laptop oder einem Smartphone aus abgerufen werden.
Aber auch bei der Speicherung auf einer Cloud gibt es Unwägbarkeiten, die in Form von unübersichtlichen Datenschutzrichtlinien und einem fehlenden EU-Standard besonders großen Unternehmen Probleme bereiten. Mancher Computernutzer stellt sich grundsätzlich die Frage, wie sicher eine solche Cloud überhaupt ist. Hier kommt es deutlich darauf an, welche Daten in der Cloud gespeichert werden sollen und bei welchem Anbieter. Besonders sensible Daten werden aus Sicherheitsgründen eher auf einem Datenträger als in der Cloud gespeichert. Wer sich dennoch dafür entscheidet, sollte auf die Zertifizierung nach ISO-27001 achten.