Besonders im Herbst steigt die Zahl der Wildunfälle wieder an, sodass sich vor allem im Oktober und November bis zu 160 solcher Wildunfälle pro Tag ereignen können. Es sind jedoch nicht nur die Straßen, die durch waldreiche Regionen führen, auch Autobahnen und Landstraßen können der Ort für einen Wildunfall werden. Wer nicht genau weiß, wie er sich nach einem Zusammenstoß mit einem Tier verhalten soll bzw. muss, kann sehr schnell Ärger mit der Versicherung bekommen und möglicherweise auf seinem Schaden sitzenbleiben. Außerdem kann ein solcher Unfall auch für den Fahrzeuginsassen gefährlich werden.
Was ist überhaupt ein Wildunfall?
Ein Wildunfall ist dann gegeben, wenn das Fahrzeug mit sogenanntem Haarwild kollidiert oder durch ein Ausweichmanöver Schaden leidet. Zu Haarwild gehören Wildschweine, Rotwild, Rehe und Hirsche, aber auch Füchse und Luchse. Eigentlich zählen auch Kaninchen dazu, aber sie kommen in der Statistik für Wildunfälle nicht so oft vor.
Einerseits sind die Gegebenheiten für die Tiere immer schwieriger, weil das Straßennetz immer dichter wird. Sind die Tiere dann auch noch in der Brunftzeit, können sie schon einmal etwas unbedacht reagieren. Die Dämmerung, die Umstellung auf die Sommerzeit, der Berufsverkehr und Futterpflanzen am Straßenrand sind dann die Hauptursachen, wenn man unvorsichtiges Fahren einmal außer Acht lässt.
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Es sind meistens die Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind und deshalb nicht mehr ausreichend reagieren und bremsen können, die für den Wildunfall verantwortlich sind. Wer beispielsweise 80 km/h schnell fährt, muss einen 55 Meter langen Bremsweg hinlegen. Springt dann ein Wildtier auf die Straße, ist der Zusammenprall nicht mehr zu vermeiden. Mit Glück erwischt es dann den Fahrzeugführer oder den Beifahrer nicht, denn ein Hirsch, der bei dieser Geschwindigkeit aufs Auto prall, entwickelt das Gewicht eines Elefanten.
Wie lässt sich ein Wildunfall vermeiden?
Wenn man weiß oder es an der Beschilderung zu erkennen ist, dass auf der Strecke Wildwechsel stattfinden, sollte man mit erhöhter Aufmerksamkeit, erhöhter Bremsbereitschaft und gesenkter Geschwindigkeit unterwegs sein. Bemerkt man am Straßenrand ein Tier, ist es richtig, mit Abblendlicht weiterzufahren und zu hupen. Oft ist dieses eine Tier nicht alleine, sondern der Anführer, sodass man auf jeden Fall darauf gefasst sein sollte.
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Ist zu erkennen, dass der Zusammenprall nicht mehr zu vermeiden ist, muss man versuchen, den Ausweichreflex zu unterdrücken. Ansonsten könnte man sich selbst in Gefahr bringen, weil das Auto gegen einen Baum oder in den Gegenverkehr fährt. Wer einem Tier auf der Straße ausweicht, verliert im Übrigen seinen Teilkasko-Versicherungsanspruch!
Wie verhalte ich mich nach dem Wildunfall?
Ist der Unfall trotzdem passiert, kommen mehrere unglückliche Faktoren zusammen. Man muss bestimmt pünktlich auf der Arbeit oder am Bahnhof sein und ist entsprechend nervös. Außerdem wird der Unfall nicht spurlos an den Nerven vorbeigehen, man sollte versuchen, die Ruhe zu bewahren. Danach geht es so weiter:
- Warnblinkanlage einschalten
- Warnweste anziehen
- Warndreieck aufstellen
Dann umgehend die Polizei benachrichtigen, es sei denn, man wüsste, wer der Jagdpächter oder Wildhüter des Gebietes ist, das übernimmt ansonsten die Polizei. Ob das Tier getötet wurde und in der Nähe liegengeblieben ist oder ob es nur verletzt wurde und nicht mehr zu finden ist, ist für den Anspruch auf die Leistungen der Versicherung unerheblich. Nur wenn der Schaden auch gemeldet wurde, kann man eine Entschädigung bekommen. Es ist sehr hilfreich, schon selbst Fotos zu machen.
Es ist übrigens nicht erlaubt, ein Wildtier nach dem Zusammenstoß mitzunehmen, es wird als Wilderei geahndet. Ebenso ist es natürlich nicht erlaubt, sich nach einem Zusammenstoß einfach zu entfernen und keine Meldung zu erstatten, das wird als Fahrerflucht geahndet und ist außerdem ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
