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Abzocke im Internet – wie erkennt man einen Fake-Shop?

Fake-Shop Betrug
© EugeneEdge - Shutterstock.com

Bereits 2017 wurde in einer repräsentativen Befragung festgestellt, dass Online-Shopping beliebter ist als Einkäufe in einem Ladengeschäft zu tätigen. Seitdem Corona den Alltag in Deutschland bestimmt, dürfte die Möglichkeit, online zu bestellen und nach Hause geliefert zu bekommen, noch beliebter geworden sein. Die Gefahr, dass sich unter der unüberschaubaren Anzahl an Onlineshops auch schwarze Schafe verstecken, ist vorhanden und man muss aufpassen, dass man nicht auf die Abzocke hereinfällt.

Wie erkennt man einen Fake-Shop und was tun, wenn man hereingefallen ist?

Zugegeben, auf den ersten Blick lässt sich so leicht kein Fake-Shop enttarnen, man muss schon wissen, worauf man achten sollte. Die Möglichkeiten, als solcher zu agieren sind vielfältig, von Kopien bekannter Shops bis hin zu sogenannten Sonderangebots-Shops ist die Palette recht breit gefächert. Aufmerksam sollte man als Internet-User besonders dann werden, wenn die angebotenen Produkte hochwertig deklariert und unschlagbar günstig verkauft werden.

Wer schon lange auf der Suche nach einer Luxusuhr ist, die zu einem unschlagbaren Preis angeboten wird, kann schnell aus lauter Freude den Kaufen-Button betätigen, wenn der Preis supergünstig ist. Wer denkt da gleich an eine Fälschung oder an einen Fake-Shop? Zumal die meisten Seitenbetreiber auch irgendwelche Prädikate oder Siegel kopiert haben, die Sicherheit suggerieren sollen.

https
Bei einem Online-Shop sollte die Internetadresse mit https:// anfangen
(© Fascinadora – Shutterstock.com)

Am besten ist es, sich diese Punkte genau anzusehen, bevor man seine Daten eingibt oder einen Kauf tätigt:

  • Prüfen der Webadresse (www. …) Zusätzlich angehängte Domainendungen sind ein Warnzeichen und sollten zu Vorsicht führen, also beispielsweise .de.com oder ähnlich. Hinter .de kommt normalerweise nichts weiter, sofern man sich auf der Hauptseite befindet. Unterseiten des Shops werden als /….. angezeigt.
  • Die Buchstaben https:// vor www. sind nur eine bedingte Sicherheit, sollten aber auf jeden Fall vorhanden sein. Sie stehen für ein sicheres Übertragungsprotokoll von Daten zwischen Webbrowser und Server.
  • Auf die Bezahlungsmöglichkeiten achten, die bei Fake-Shops letztlich nur in Vorauskasse enden, auch wenn vorher mehrere Zahlungsmöglichkeiten durch Symbole angegeben wurden.
  • Der Preis der Ware ist häufig ein Indiz, dass etwas nicht stimmt. Aber nicht nur günstige Waren werden im Fake-Shop angeboten, sondern auch solche mit normalen Preisen.
  • Shops, die mit bekannten Gütesiegeln werben, müssen dafür ein Zertifikat erworben haben, um es nutzen zu können. Fake-Shops werden auch hier Fakes nutzen und Kopien von Gütesiegeln oder nicht existente Gütesiegel benutzen. Wenn man auf das Siegel klickt, muss man an den Anbieter weitergeleitet werden, weil echte Gütesiegel verlinkt sind.
  • Falsche Kundenbewertungen werden gerne von Fake-Shops genutzt, um sich gut darzustellen. Sind das nur Lobeshymnen gilt es aufzupassen und weiter zu prüfen. Auch überaus lange und ausführliche Kundenbewertungen können auffällig sein.
  • Jeder Shop-Betreiber muss seine AGB auf der Webseite angeben, was aber auch in Form einer von anderen Shops kopierten Seite vorkommen kann. Fehlen die AGB oder sind sie mit Rechtschreibfehlern versehen, heißt es vorsichtig zu sein.
  • Das fehlende Impressum ist eigentlich das beste Zeichen, um vorsichtig zu sein. Es gehört zu den Informationspflichten von Internet-Anbietern, eine Seite mit Impressum einzustellen, worin alle Firmenangaben enthalten sind. Fehlt dies ganz, sollte man die Finger von diesem Shop lassen.

Was tun, wenn man zu spät bemerkt, dass der Shop Fake ist?

Unter den vielen möglichen Risiken, die Einkaufen im Online-Shop beinhaltet, ist auch, dass die Ware nicht ankommt. Gute Onlineshops stellen eine Sendungsnummer zur Verfügung, mit der man als Kunde nachverfolgen kann, wo das Paket ist. Hat man sie nicht bekommen, können folgende Maßnahmen weiterhelfen:

  • Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen prüfen, ob die Abbuchung vorgenommen wurde
  • Beim Verdacht auf einen Fake-Shop unverzüglich die Bank informieren, um die Zahlung zu stoppen
  • Beim Verdacht eines Betruges sollte Strafanzeige bei der Polizei gestellt werden. Mails vom Shop, die als Bestellbestätigung eingegangen sind, können als Beweis dienen.

Eine weitere Möglichkeit von Schädigung besteht darin, dass fremde Personen die persönlichen Daten vom Online-Einkauf abgefangen haben und nun über diesen Account Waren bestellen. In diesem Fall sollte der Onlineshop-Betreiber und die Bank informiert werden. Passwortänderungen sind nötig, ebenfalls wie die Strafanzeige bei der Polizei.

Passwort
Passwörter sollten immer so sicher wie möglich sein
(© RutySoft – Shutterstock.com)

Auch auf Verkaufsplattformen im Internet kann Betrug vorkommen. Besonders wenn private Verkäufer und private Käufer einen Kaufabschluss tätigen, ist Vorsicht immer besser. Abgesicherte Zahlungsarten mit Käuferschutz helfen aber nur dann, wenn sie nicht über „Freunde“ laufen und ein Versand mit Nachweis bezahlt wurde.