Während Camping in warmen Jahreszeiten schon über Jahrzehnte sehr beliebt ist, muss sich Wintercamping noch auf der Beliebtheitsskala nach oben arbeiten. Dabei ist das Wintercamping – vorausgesetzt an einem schönen Ort – eine wundervolle Urlaubsidee und könnte manchen Camper dazu verleiten, für immer in der dann besonders stillen Natur zu wohnen. Nicht nur im Winter sind beim Camping einige Tipps zu beachten.
Unterschiedliche Vorstellungen vom Wintercamping
Bei dem Begriff Wintercamping denken die meisten zunächst an ungemütliche Wohnwagen mit kaltem Vorzelt in einer verlassenen Umgebung. Sicher sind die Campingplätze besonders im Sommer sehr lebhaft, aber mehr und mehr lassen sich auch Wintercamper nieder. Gerade dort, wo Wintersport betrieben werden kann, wo man durch verschneite Landschaften spazieren und sich dabei so richtig erholen kann, wird Wintercamping zum erklärten Favoriten. Voraussetzung ist natürlich, dass man die passende Unterkunft dabeihat, denn ein Zelt ist im Winter tatsächlich nur mit der entsprechenden Ausrüstung sinnvoll.
Während Sommerurlauber ihren Campingwagen oder Wohnanhänger für den Winter einmotten, gehen andere hin und machen ihn winterfest, um damit auf Tour zu gehen. Wer in unseren Breiten bleibt, muss wahrscheinlich keine großen Vorsorgen treffen, außer genügend Campinggas mitzunehmen und den Kleiderschrank mit entsprechend warmer Kleidung auszustatten. Besonders beim Gas ist festzustellen, dass man im Winter doch deutlich mehr davon benötigt als im Sommer. Heiße Getränke wollen zubereitet werden, es gibt immer etwas Warmes zu Essen und natürlich will auch der Wohnwagen selbst gewärmt werden.
Da kommen auch ein paar kuschelig warme Decken genau recht, vielleicht sind auch Isomatten oder Heizmatten keine schlechte Idee. Wer mit seinem Camper unterwegs ist, kann zusätzlich Thermomatten für die Scheiben besorgen, damit Kältebrücken verhindert werden. Auch im Innenraum kann man einiges dafür tun, dass es möglichst warm bleibt und keine Zugluft für ungemütliche Momente sorgt. Wer beispielsweise einen Thermovorhang zwischen Fahrerkabine und Wohnbereich aufhängt, kann noch mehr gegen die Kältebrücke über die Scheiben unternehmen. Eine Fußraumisolierung ist im Prinzip eine auf diesen Bereich zugeschnittene Isomatte, hilft aber enorm gegen die Kalte aus dem Boden unter dem Fahrzeug.
Weiterhin sehr sinnvoll ist ein Vorzelt, das wie ein Kältepuffer fungiert und auch im Winter ein beliebter Ablage- und Lagerort ist. Legt man ins Vorzelt einen speziellen Teppich, ist auch dieser Bereich noch einmal vor Kälte geschützt.
Den Standort auf dem Campingplatz im Winter benutzen
Immer mehr Campingplatzbetreiber bieten an, dass die Camper auch im Winter anreisen können. Manche haben hier ihren festen Standort und rüsten sich entsprechend winterlich aus. In diesem Fall wäre es sicher nicht so tragisch, wenn die Gasflasche plötzlich leer ist, ansonsten hilft nur Vorsorge. Auf dem Campingplatz gibt es Strom und damit kann auch ein Heizlüfter für kuschelige Wärme sorgen. Ein Infrarot- oder Katalytofen sind moderne Alternativen, die aber nur in gut gelüfteten Räumen verwendet werden dürfen.
Die To-do-Liste für Wintercamper
Da das Wohnmobil oder das Auto mit Campinganhänger ein Zuhause auf Zeit sind, sollte man dafür sorgen, dass alles gut in Schuss ist, wozu vor allem Reifendruck, Ölstand usw. gehören. Ähnlich einer Inspektion sollte man alle Fahrzeugbereiche und Fahrzeugteile checken, dazu behören besonders die Reifen, die Lichtanlage, die Batterie oder die Wischerblätter. Am Ziel angekommen, sollten folgende Maßnahmen beherzigt werden:
- Stromkabel frostsicher verlegen
- Mehrmals täglich stoßlüften, um Feuchtigkeit und schlechten Geruch zu verhindern
- Mehrmals pro Woche die Staufächer im Fahrzeug öffnen, damit auch dort Wärme hinkommt
- Regelmäßig Schnee vom Dach und vor allem vom Vorzelt entfernen, damit es nicht einbricht
Natürlich sollten Wintercamper auch die passende Kleidung mitnehmen. Besonders bei Reisen in den Norden empfiehlt es sich, spezielle Outdoorkleidung für diesen Temperaturbereich zu tragen. Übrigens kann ein spezieller Schlafsack auch in einem Wohnanhänger dafür sorgen, dass man nachts keine eiskalten Füße bekommt und besser schlafen kann.
Beliebte Reiseziele der Wintercamper
Vor allem die Campingplätze in den Alpen sind bei Wintercampern sehr beliebt. In Deutschland sind das vor allem das Allgäu und die Bayerischen Alpen. Ebenso beliebt sind Campingplätze in der Schweiz oder Österreich. Und wer in Italien seinen Campingurlaub im Winter verbringen möchte, den zieht es vor allem nach Südtirol.